Epilepsie bei Kindern kann auf verschiedenen Wegen behandelt werden.
Die medikamentöse Behandlung
Medikamente sind meist das Mittel der ersten Wahl in der Behandlung einer Epilepsie bei Kindern, wenn die Kinder unter häufig wiederkehrenden Anfällen leiden. In der Behandlung von Epilepsie gibt es verschiedene Medikament, die im Einzelfall ausprobiert werden müssen. Bei über der Hälfte der Kinder (ca. 60 %) sorgt bereits das erste Medikamente dafür, dass die Anfälle ausbleiben. Bei weiteren 10 % ist erst das zweite Medikament erfolgreich, aber dann können auch in diesem Fall die Anfälle deutlich reduziert werden. Allerdings hat leider ein Drittel der betroffenen Kinder trotz der Behandlung mit Medikamenten weiterhin epileptische Anfälle.
Die ketogene Diät
Erfolge in der Behandlung von Epilepsie bei Kindern hat auch eine ketogene Diät gebracht. Sprechen Kinder nicht auf Medikamente an, kann eine spezielle Ernährungsform helfen, bei der die Kinder auf den Konsum von Kohlenhydraten verzichten. Dabei stellt sich durch den Verzicht auf Kohlenhydrate der Stoffwechsel um und beeinflusst die Signalübertragung im Gehirn. Der genaue Wirkmechanismus ist aber nach wie vor unklar. Zudem ist anzumerken, dass sich bei dieser Art der Behandlung zwar die Zahl der Anfälle verringert, aber nur die wenigsten Kinder komplett anfallsfrei werden.
Eine große Herausforderung bei der ketogenen Diät ist die Compliance der Kinder. Der komplette Verzicht auf Brot, Nudel, Reis, Süßigkeiten und Co. stellt die ganze Familie vor eine enorme Herausforderung. Zudem treten häufig Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung auf.
Chirurgische Eingriffe
Bei einer fokalen Epilepsie, die nur bestimmte Stellen im Gehirn betrifft, ist ein chirurgischer Eingriff denkbar. Generalisierte Anfälle, die das ganze Gehirn betreffen, sind nicht operativ behandelbar.
Behandlung mit medizinischem Cannabis
Für das Dravet-Syndrom und das Lennox-Gastaut-Syndrom zeigen sich erste Ansätze für eine Behandlung mit Cannabis erfolgreich. Zahlreiche Einzelfallberichte, einige klinische Studien und Fallserien kamen dabei zu vielversprechenden Ergebnissen. Bei der Behandlung von Epilepsie können sowohl das im Cannabis befindliche Cannabidiol (CBD) als auch das Tetrahydrocannabinol (THC) zu positiven Effekten führen und sich günstig auf die Schwere und die Häufigkeit der Anfälle auswirken. Inzwischen wurden sowohl von der US-amerikanischen Food & Drug Administration (FDA) als auch von der Europäische Arzneimittelagentur (EMA) Medikamente auf Basis von CBD für die Behandlung schwerer Epilepsie bei Kindern zugelassen.